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Ayurveda - Die Wissenschaft vom langen Leben

Wohltuende Ölmassagen, entspannende Stirngüsse und duftende Gewürze – diese Anwendungen verbinden wir mit dem exotischen Begriff Ayurveda. Es steckt jedoch viel mehr hinter der alten, indischen Wissenschaft.

Ayurveda Vata Pitta Kapha

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Jahrtausende alt und doch modern!

Ayurveda existiert bereits seit über 5.000 Jahren und fand seinen Ursprung in Indien. Das ganzheitliche Gesundheitssystem ist aus der traditionellen indischen Philosophie und Religion entstanden. Der Begriff des Ayurveda stammt aus dem Sanskrit, der Mutter aller indischen Sprachen. In Indien hat Sanskrit eine ähnliche Bedeutung wie die lateinische Sprache in Europa.

Ayurveda ist die Wissenschaft vom Leben: Ayus bedeutet "Leben"; Veda heißt "Wissen". Auch heute noch ist dessen Anwendung in Indien weit verbreitet und hat seit einigen Jahren Europa erreicht. Hier sind vor allem die Ayurveda-Massagen als Wellness-Anwendungen bekannt geworden.

Die fünf Elemente des Ayurveda

Nach der ayurvedischen Lehre steht der Mensch als Sinnbild für das Universum. Das bedeutet, alle grob- und feinstofflichen Eigenschaften des Menschen spiegeln sich im Universum und umgekehrt. Der Mensch wird in der ayurvedischen Lehre als "Mini-Universum" gesehen. Das Individum sowie alles, was auf der Welt wahrnehmbar ist, setzt sich aus fünf Elementen zusammen: Äther (Raum), Luft, Feuer, Wasser und Erde.

Diese fünf Grundelemente bestimmen die Konstitution des menschlichen Körpers sowie Eigenschaften auf der psychischen Ebene. Die fünf Elemente verbinden sich zu den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha, die auch als Bioenergien bezeichnet werden.


Die drei Doshas des Ayurveda

Die Tridoshas bilden die wichtigste Grundlage des Ayurveda; daher gehören sie wohl zu den bekanntesten Begriffen der ayurvedischen Lehre. Die Doshas sind keine körperlichen Substanzen, sondern dynamische Energien, die unseren Körper und Geist steuern. Sie sorgen für körperliche Veränderungen wie zum Beispiel das Ab- oder Zunehmen von Körpergewicht, unsere mentale Verfassung und bestimmen unsere Krankheitsanfälligkeit. Jeder Mensch trägt alle drei Doshas in sich und verfügt über eine individuelle Kombination. Befinden sich die drei Kräfte im Gleichgewicht ist der Mensch gesund. Entsteht ein Ungleichgewicht, dann verursachen sie Krankheiten.

Ayurveda-Neulinge lernen schnell Gewürze, Teemischungen, Massageöle oder ähnliche Produkte kennen, die beispielsweise zum Ausgleich bestimmter Dosha-Störungen verwendet werden können. Zunächst sollte jeder für sich herausfinden, welche Kombination den eigenen Körperbau und die eigene Persönlichkeit bestimmt.

Vata

Raum und Luft bilden Vata, das Prinzip der Bewegung. Vata ist im gesamten menschlichen Körper zu finden, in bestimmten Regionen des Körpers ist es jedoch vermehrt ansässig. Vata-Sitze sind Dickdarm, Beckenraum, Knochen, Haut und Ohren.

Vata steuert alle Funktionen, bei denen die Bewegung im Vordergrund steht, wie Bewegungen, Atmung, Sprachbildung, Ausscheidung. Eigenschaften des Vata sind Trockenheit, Kälte, Beweglichkeit, Nicht-Schleimigkeit oder Rauheit. Eine Vata-Erhöhung kann zu typischen Störungen wie trockene Haut, Schlafstörungen, Nervosität oder Verstopfung führen.

Pitta

Feuer und Wasser verbinden sich zu Pitta, dem Umwandlungsprinzip. Pitta sitzt in Magen, Dünndarm, Bauchregion, Schweißdrüsen und Blut. Es regelt alle Umsetzungsprozesse des Körpers wie Verdauung, Sehvermögen, Energiegewinnung, Hunger, Durst oder die Körperwärme. Scharf, sauer, heiß und ölig sind Eigenschaften des Pitta. Ein ausgeglichenes Pitta fördert Intelligenz, Ausstrahlung und Mut. Bei einem gestörten Pitta kann es zu Hautkrankheiten, Gastritis oder Migräne kommen.

Kapha

Kapha, das Stabilitätsprinzip, leitet sich aus Wasser und Erde ab. Kapha verleiht dem Körper Stabilität, Kraft, Geduld, Potenz, nährt ihn und schmiert die Gelenke. Kapha-Sitze sind Brustraum, Rachen, Kopf, Gelenke und oberer Magen. Eigenschaften des Kapha sind schwer, kalt, weich, ölig, süss, schleimig oder klebrig. Ein ausgeglichenes Kapha bildet die Voraussetzung für ein starkes Immunsystem, Gelassenheit und Ruhe. Eine Kapha-Störung kann Übergewicht, Antriebslosigkeit oder Verschleimungen im Brust- und Kopfbereich auslösen. In schwerwiegenden Fällen kann eine Erhöhung von Kapha Krankheiten wie Diabetes oder die Bildung von Tumoren bewirken.

Autor: Melanie Doll

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