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Stressfrei durch den Arbeitsalltag

Kleine Schritte – große Wirkung! Hier erfahren Sie vom Profi wie Sie Ihren Arbeitsalltag stressfrei gestalten und Ihr inneres Gleichgewicht finden.

Stressfrei durch den Arbeitsalltag

Stressfrei Arbeitsalltag - © Pixel fotilia.com

Gute Vorsätze - kennen Sie das auch? Sie wollten endlich entspannter werden, sich nicht mehr so hetzen lassen, mehr Zeit für sich finden und mehr die Dinge tun, die Ihnen gut tun? Doch ehe man sich’s versieht, hat die Stress-Falle schon wieder zugeschlagen: Schnell noch die eine Entscheidungsvorlage fertig stellen, den Outlook-Eingang checken, auf dem Weg in die Mittagspause den Blackberry nicht aus den Augen lassen und zwischen Coffee-To-Go und Sandwich auf die Hand dem Geschäftspartner per Telefon den Auftrag bestätigen... „Hurry-Sickness“ nennen Wissenschaftler das Phänomen, alles immer schnell erledigen zu wollen, sich im Trugschluss wähnend, dadurch mehr Zeit zu gewinnen. Dabei ist es so einfach, mehr Ruhe und Gelassenheit in den Alltag zu bringen...

Ein guter Start in den Tag

Unter der Dusche gehen Sie schon die Termine des Tages durch? Halten Sie inne und schenken Sie dem Moment mehr Achtsamkeit. Wie riecht das Duschgel? Wie fühlt sich das Handtuch an? Zwitschern draußen schon die Vögel? Dadurch, dass Sie sich ganz dem Hier und Jetzt öffnen, findet Ihr Geist Ruhe und die Gelassenheit stellt sich fast automatisch ein. Beschreiben Sie in Gedanken genau, was Sie gerade tun. „Ich putze mir die Zähne, spüre den frischen Geschmack der Zahnpasta auf meiner Zunge...“ Auch wenn das Ihnen erst einmal lächerlich vorkommen mag, so ist es doch ein guter Trick, die galoppierenden Gedanken in Zaum zu halten und immer wieder zur eigenen Mitte zurückzukehrenStress oder Stressfrei – fremd bestimmt oder selbst gemacht?Auf viele Stressoren im Berufsalltag haben wir nur wenig Einfluss. Was wir aber verändern können, ist die Art, wie wir ihnen begegnen. Nehmen Sie sich im Laufe Ihres Arbeitstages regelmäßig kleine Auszeiten, gönnen Sie sich idealerweise jede Stunde ein paar Minuten zum Innehalten. Schauen Sie aus dem Fenster, lassen Sie Ihre Gedanken ins Positive schweifen, lächeln Sie! Eine sehr gute Übung zum Gedanken-Management finden Sie in den Mudras wieder. Mudras sind eine Art „Finger-Yoga“, man kann sie einfach und sehr effektvoll in den Alltag einbauen. Setzen Sie sich bequem hin. Massieren Sie zunächst jeden Finger einzeln, machen Sie ihre Hände warm. Reiben Sie dann die beiden Daumen aneinander, danach die Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger, zum Abschluss die Kleinen Finger. Spüren Sie Ihre Fingerspitzen – sie sind eng mit dem Gehirn verbunden und haben direkten Einfluss auf Ihre Gedankenwelt. Legen Sie nun alle Fingerspitzen aneinander und üben Sie beim Einatmen einen leichten Druck aus, beim Ausatmen verringern Sie diesen. Machen Sie diese Übung mehrere Atemzüge lang – Sie werden merken, wie konzentriert und klar Sie sich danach fühlen!

Ein in der Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Dieser sagte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich spreche, dann spreche ich...“ Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: „Das tun wir doch auch!“ Er aber sagte zu ihnen: „Nein, wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel ...“

Pausen sinnvoll nutzen
Mittagspause - keine Zeit? Lassen Sie sich nicht beeindrucken von Kollegen, die meinen, die Mittagspause sei eine verschwendete halbe Stunde. Ein Brötchen, das mit einer Hand am PC verdrückt wird, stillt vielleicht den kleinen Hunger, aber die Produktivität bleibt spätestens dann auf der Strecke, wenn der Kopf zu schwirren anfängt und der Nacken vor Verspannung schmerzt. Nutzen Sie die Mittagspause aktiv zu Ihrer Erholung! Führen Sie gute Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie das Berufliche mal zur Seite, zeigen Sie sich neugierig, welche Hobbys und Freizeitaktivitäten andere haben. Das erweitert den Horizont und führt Sie vielleicht auf neue Wege. Versuchen Sie, sich eine gesunde Mahlzeit zusammenzustellen, die nicht zu sehr belastet, und genießen Sie sie mit Achtsamkeit. Warum probieren Sie nicht mal das kleine Café um die Ecke? So kommen Sie noch mal an die frische Luft, gewinnen neue Eindrücke und haben auch ihrem Körper deutlich signalisiert: Das war jetzt eine stressfreie Pause – Zeit für mich! So können Sie wieder frisch gestärkt an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Bei der Mehrzahl der Menschen entsteht am Nachmittag, etwa zwischen 15:00 und 16:00 Uhr, ein Leistungs-Tief. Manch einer versucht sich dann mit Kaffee oder Cola aufzuputschen – mit kurzem Erfolg. Probieren Sie es einmal mit der „Denkmütze“ – einer Übung aus der Kinesiologie! Halten Sie den Kopf aufrecht und das Kinn gerade. Massieren Sie ihre Ohrmuscheln mit Daumen und Zeigefinger leicht von innen nach außen. Beim Ohrläppchen halten Sie ein wenig inne und drücken es ganz sanft. Nach der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) liegen hier die Konzentrationspunkte, die auch das Gedächtnis anregen. Haben Sie diese Bewegungen dreimal ausgeführt, legen Sie die Hände für einige Augenblicke auf die Ohren. Die Denkmütze stimuliert über 400 Energiepunkte am Außenohr. Sie fühlen sich danach frisch und entspannt, können wieder konzentrierter hinhören und Informationen besser verarbeiten und speichern.

Stressfreier Feierabend – Den Tag ausklingen lassen
Die Arbeit ist erledigt, Unwichtiges und nicht so Dringendes haben Sie verschoben oder delegiert? Prima, dann heißt es jetzt, einen Schlussstrich ziehen! Räumen Sie Ihre Arbeitsunterlagen in die Schublade oder den Schrank. Schließen Sie alle Schränke ab, machen Sie das Licht aus. Damit signalisieren Sie Körper und Geist, dass dieser Tagesabschnitt beendet ist. Feierabend! Viele Menschen begehen jetzt den Fehler, in die oft zu kurze freie Zeit möglichst viele Aktivitäten zu packen, um sie auch ja voll auszunutzen und setzen sich damit destruktivem Freizeitstress aus...

Gönnen Sie sich abends Momente der Muße! Neurobiologische Experimente haben gezeigt, dass unser Gehirn immer wieder Zeiten des Nichtstuns benötigt, um sozusagen den „Offline-Modus“ im Kopf zu aktivieren. Aber man kann nicht einfach die Reset-Taste drücken, um seinen Hirn-Computer auf Null zu stellen. Nichtstun will erlernt sein – gerade in einer Gesellschaft, in der man sich ständig verpflichtet fühlt, Rechenschaft für die Produktivität seiner Zeit ablegen zu müssen! Fangen Sie langsam an. Üben Sie erst einmal, einfach nur für 5 Minuten ruhig da zu sitzen, ohne störende äußere Einflüsse wie Telefon, Radio usw. Schließen Sie die Augen, leiten Sie Ihre Achtsamkeit auf Ihren Atem. Denken Sie bei jedem Ausatmen den Begriff „Ruhe“. Wenn Ihre Gedanken abschweifen, holen Sie sie liebevoll wieder zurück und atmen sie ruhig weiter. Regelmäßig geübt wird Ihnen diese kleine Abend-Meditation bestimmt zu einem unverzichtbaren Ritual werden.

Denken Sie immer daran:
Gerade wenn Sie meinen, jetzt für eine Entspannungsübung so gar keine Zeit zu haben, benötigen Sie sie am dringendsten! Sie müssen nicht alle Vorschläge aus diesem Artikel sofort für sich umsetzen. Fangen Sie in kleinen Schritten an – in die richtige Richtung gegangen, werden Sie schon bald eine erste Wirkung erzielen! Das ist der beste Weg zum stressfreien Arbeitsalltag.

Gastautor: Sibylle Hübner
, Dipl. Entspannungstrainerin und Wellnessberaterin in Schwalbach (Taunus)

Weitere Informationen zum Thema: Körper, Geist und Seele im Einklang“ finden Sie auf der Homepage:  www.sibyllehuebner.vpweb.de

 

Autor: Sibylle Hübner

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